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Was war Corona?
Tove Soiland spricht über:
Die Corona-Krise als Fortsetzung des Neoliberalismus
mit Mitteln der Biosecurity.
Eine überfällige linke Interpretation.
Angesichts des Vormarsches rechtspopulistischer Kräfte vergessen wir gern, dass wir in den vergangenen fünf Jahren nicht unter einem Regime rechtsextremer Populisten gelitten haben, sondern unter einem wohlmeinenden, vorrangig von linken Kräften getragenen Gesundheitsregime, dessen Ungereimtheiten und komplette Disfunktionalität mittlerweile gut dokumentiert ist. Maßnahmen wie Lockdowns und Massenimpfungen haben ihr eigentliches Ziel: den Gesundheitsschutz der Bevölkerung verfehlt. Gleichzeitig haben die Corona-Schutzmaßnahmen das soziale Gefälle – bei uns, aber insbesondere auch weltweit – massiv verschärft, und zwar in einem Ausmaß und in einer Geschwindigkeit, die historisch einmalig ist. Gleichwohl ist eine politische Aufarbeitung der Corona-Zeit ausgeblieben.
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Es scheint, dass die Linke bisher nicht verstanden hat, dass das, was sie so enthusiastisch aufgenommen und verteidigt hat, einem militärischen Dispositiv entstammt, das nicht in erster Linie die Gesundheit der Bevölkerung vor Augen hat, sondern zur Bioterrorismusbekämpfung entwickelt wurde. Das Corona-Regime entsprang in seiner frappanten Koordiniertheit einer Denkweise, die als „Biosecurity“ bezeichnet wird und in der es primär um nationale Sicherheit geht. Biosecurity ist eine Verbindung von Public Health und Militär, wobei die Bevölkerung in dieser Logik im selben Zug als zu beschützende wie als Bedrohung wahrgenommen und behandelt wird. Biosecurity ist daher auch immer an der Schnittstelle von Bevölkerungsschutz und Aufstandsbekämpfung anzusiedeln.
Dass die im Corona-Regime ergriffenen Massnahmen gleichzeitig den Bedürfnissen und Bedarfen eines krisengeschüttelten Kapitalismus entsprechen, sollte uns daher nicht erstaunen, handelt es sich doch auch um eine technologisch-digitale Neufassung dessen, was wir einmal als Care-Sektor bezeichnet und verteidigt haben. Dies müssen wir verstehen, wenn wir uns nicht vom Staat in einen dubiosen „Kampf gegen rechts“ einbinden lassen wollen, dessen einziges Ziel es ist, unter dem Deckmantel der Rettung der Welt Mitte-Links in sein Projekt einer autoritär-totalitären Krisenverwaltung des implodierenden Kapitalismus einzubinden.
Tove Soiland ist feministische Marxistin und Historikerin. Sie ist Mitglied der schweizerischen Gruppierung „Linksbündig“, die sich einer Aufarbeitung der Corona-Krise aus einer dezidiert linken Perspektive widmet. Sie ist ebenfalls Mitglied des Kollektivs „Feministischer Lookdown“, das seit März 2020 den Autoritarismus von Massnahmen wie Lockdowns und Massenimpfungen aus einer feministischen Perspektive kritisiert.
Eine Veranstaltung des Bündnisses
www.hamburg-linksoffen.de
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten