Freiluft-Kino gegen Austerität
Wenn die Kraniche ziehen

im Rahmen der Kampagne „INTERNATIONAL SOLIDARISCH – SCHLUSS MIT AUSTERITÄT!“ veranstalten wir ein Filmseminar als Freiluftkino am PHILOSOPHENTURM der Uni Hamburg (Von-Melle-Park 6), bei dem wir mit Filmen rund um das Thema Austerität vs. Solidarität die internationale, kulturelle und historische Bedeutung des Bruchs mit dem Neoliberalismus reflektieren wollen. BEI SCHLECHTEM WETTER findet die Veranstaltung im Kokoschka-Hörsaal im Philosophenturm statt. (Von-Melle-Park 6, Phil D).
-> Näheres zum Film
Humanität und Krieg bilden einander ausschließende, fundamentale
Gegensätze. Diese trivial klingende, aber menschheitsgeschichtlich
mühsam errungene Erkenntnis des 20. Jahrhunderts ist es, die mit
rabiatem Primitivismus für nichtig erklärt wird, wenn die
„Kriegstauglichkeit“ wieder zur obersten Priorität allen
gesellschaftlichen Handelns in der Bundesrepublik erhoben werden soll.
Am 22. Juni 1941 begann die faschistische, deutsche Wehrmacht mit dem
Überfall auf die Sowjetunion den grausamsten Raub- und
Vernichtungsfeldzug, den die Welt je erlebt hat. Über 27 Millionen
Sowjetbürger:innen wurden ermordet, ganze Landstriche komplett
verwüstet, entvölkert und auf Jahrzehnte unbewohnbar gemacht, bevor am
- Mai 1945 den vereinigten Kräften der Anti-Hitler-Koalition unter
Führung der UdSSR die Befreiung von Faschismus und Weltkrieg gelang.
Es war bereits der zweite, vom deutschen Militarismus entfesselte
Weltenbrand, der nur durch die revolutionäre Friedenstat der
sozialistischen Sowjetbevölkerung ein Ende fand.
Heute, 80 Jahre später, ist die Frage, wie Kriege zu beenden und für
alle Zeiten unmöglich zu machen sind, umso dringlicher gestellt. Zu
ihrer Beantwortung deutlich hilfreicher als die wiederauflebenden
Phantasmagorien der zweifach „Besiegten“ dürften die historischen
Erfahrungen, Lehren und Schlussfolgerungen der damaligen Befreier sein.
Kaum ein künstlerisches Werk legt davon so eindrucksvoll Zeugnis ab, wie
der 1957 veröffentlichte, cineastisch die sowjetische
„Tauwetter“-Periode begründende Antikriegsfilm „Wenn die Kraniche
ziehen“ von Michail Kalatosow.
Die Rohheit des Krieges wird darin sehr bewusst nicht anhand des
vordergründigen militärischen Geschehens reflektiert, sondern in dem
dramatischen, widerspruchsvollen Ringen um Humanität, das sich jenseits
der Front abspielt. Handlungsleitend ist der Werdegang Weronikas, einer
Moskauer Studentin, deren liebevoll-sympathetische, zunächst recht naiv
anmutende Verbindung mit dem Studenten Boris einen jähen Bruch erfährt,
als dieser sich angesichts des faschistischen Überfalls freiwillig zur
Roten Armee meldet. Allen Anflügen idealisierender Verklärungen trotzend
bekundet Boris‘ Vater sein tiefes Missbehagen über die Entscheidung des
Sohnes, kann ihn jedoch nicht abhalten. Als Weronikas Familie bei einem
Luftangriff auf Moskau zu Tode kommt, nimmt der Vater sie wohlwollend
auf. Der wegen einer erschlichenen Freistellung ebenfalls im Haus
lebende Cousin von Boris nutzt jedoch Weronikas Hilflosigkeit in einem
neuerlichen Bombenhagel aus und vergewaltigt sie. Aus Scham und
Verzweiflung heiratet sie den Cousin und wird mit der Familie angesichts
des deutschen Vormarschs nach Sibirien evakuiert. Ahnend, dass Boris den
Fronteinsatz nicht überleben wird und sich selbst des „Verrats“
bezichtigend, will sie ihrem sinnlos erscheinenden Leben ein Ende
bereiten, als sie unwillkürlich einem kleinen, kriegsverwaisten Jungen
das Leben rettet. Die leise keimende Hoffnung wird zusätzlich genährt,
als Boris‘ Vater die niederen Machenschaften des Cousins durchschaut und
sich entschließt, diesen, anstelle Weronikas, vor die Tür zu setzen.
Seine dramatisch-wegweisende, nachhaltig aufklärerische Wendung nimmt
die Filmerzählung jedoch zum Schluss, als Weronika im allgemeinen Jubel
über das Ende des Krieges durch einen Frontkameraden die
unmissverständliche Nachricht von Boris‘ Tod erhält.
Die folgende Ansprache des kriegsgezeichneten Freundes an die Moskauer
Bevölkerung möchte man als Dauerbotschaft all jenen in Endlosschleife zu
Gehör und Bewusstsein bringen, die noch immer nicht begreifen wollen,
dass der Krieg seinem Wesen nach nur Verlierer kennt und dass es der
Frieden ist, den es zu gewinnen gilt.
Die leidgeprüfte Liebe Weronikas reift zur unbedingten,
uneingeschränkten Liebe zum Leben, zum Menschen und seiner allseitig
erfreulichen Entfaltung. Für dieses produktive, schöpferische Werk sind
alle geistigen und materiellen Ressourcen zu mobilisieren, die die
Menschheit über Jahrtausende hervorgebracht hat. Das sind die
unhintergehbaren Lehren aus zwei Weltkriegen, die es mit
leidenschaftlichem Verstand konsequent zu verwirklichen gilt. Nie wieder
Faschismus bedeutet nie wieder Krieg!
Darum: International solidarisch – Schluss mit Austerität!
„Da lesen wir in der demokratischen Presse etwas von der »Gefährdung des Wehrgedankens«. Aber wir wollen ihn so gefährden, dass ihm die Luft ausgeht, und wir pfeifen auf jenen »gesunden Pazifismus«, der die Heere aufbaut und erweitert, der den Massenmord präpariert, der sein Land ins Unglück stürzt und der ebenso verbrecherisch ist wie das, was er vorbereitet.“
Kurt Tucholsky, „Gesunder Pazifismus“, 1928.
Näheres zur Kampagne könnt ihr online auf der Kampagnen-Seite (www.schluss-mit-austeritaet.de [1]) erfahren, den Flyer für die Anti-Austerity-Filmseminar-Reihe und weitere Termine gibt es unter www.schluss-mit-austeritaet.de/film-seminar-gegen-austeritaet [2].
Wir zeigen im Rhythmus von zwei Wochen einen Film; die Mittwoche an denen kein Film gezeigt wird, werden für die Anti-Austerity-Aktiventreffen genutzt, bei denen wir uns zur Weiterentwicklung der Kampagne, der Gewinnung neuer Bündnispartner und der Planung von weiteren Aktivitäten austauschen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Mail: kontakt@schluss-mit-austeritaet.de
Facebook: www.facebook.com/ISSMA2018 [3]
Twitter: https://twitter.com/issmakampagne [4]
Instagram: https://www.instagram.com/issma_antiausterity [5]
Aktuelles aus Panama
Die Gewerkschaft IG-Bau macht eine Solidaritätsveranstaltung mit Live-Schaltung nach Panama
Die Ansprüche der US Regierung gegenüber Panama haben die sozialen Spannungen in der panamaischen Gesellschaft verschärft.
Die Gewerkschaften wehren sich seit mehreren Wochen mit unbefristeten Streikmassnahmen gegen die zwischen USA und Panama vereinbarte Neuerrichtung von US-Militärbasen. Damit würden die jahrzehntelangen Kämpfe um nationale Unabhängigkeit zunichte gemacht.
Weitere Kritikpunkt ist die vorgesehene Privatisierung der Rentenkassen durch die neoliberale Regierung Mulino.
Als Reaktion auf wochenlange unbefristete Streikmassnahmen hat die Regierung mit Repressionsmassnahmen gegenüber der grössten Gewerkschaft SUNTRACS reagiert.
Die Bankkonten der Gewerkschaft sind gesperrt, der Gewerkschaftsführer im Gefängnis, hunderte Gewerkschaftsmitglieder teils schwer verletzt.
Vortrag zum Tag des Heldentums

Wir laden euch herzlich zu unserem nächsten Vortrag am 12. Juni ein. Diesmal geht es um den Tag des Heldentums, der am 19. Juni 1986 durch die heldenhafte Aktion revolutionärer Kriegsgefangener in Peru geboren wurde, die im Angesicht eines Massakers erbitterten Widerstand gegen die Mörder des alten peruanischen Staates leisteten, bis zum letzten Tropfen Blut kämpften und die rote Fahne so auf den größten Gipfeln hißten.

Wir wollen auch über die Rolle des Tags als Tag der revolutionären Gefangenen und revolutionären Kriegsgefangenen sprechen und auf die Situation des seit über vierzig Jahren unrechtmäßig vom französischen Staat inhaftierten Revolutionärs Georges Ibrahim Abdallah eingehen.
Veranstalter: Roter Bund Hamburg

Einladung zum 237. Jour Fixe
Gewinner waren wir nicht, aber wir haben gekämpft
Filmabend

Aus aktuellem Anlass, in dem Betriebsschließungen und -verlagerungen zu den täglichen Meldungen gehören und Maschinen- und Autobau teilweise auf Rüstungsproduktion umgestellt werden (kriegstüchtig werden…), ist es lehrreich und interessant, wie vor rund 40 Jahren die Kolleginnen und Kollegen gegen die damals durchgeführten Betreibsschließungen in Hambur reagiert haben.
Wie haben die Hambuer Metaller gegen die Massenentlassungen und Betriebsschließungen bei Kampnagel, Heidenreich & Harbeck, MAN und die Werftenschließung bei HDW gekämpft? Wie hat die Hamburger Bevölkerung darauf reagiert und ihre Kämpfe und die Betriebsbesetzung bei HDW unterstützt? Wie haben sich die Gewerkschaften verhalten?
Der Film dokumentiert ein spannendes Stück Zeitgeschehen, die Kolleginnen und Kollegen berichten von Ihrem Arbeitsalltag und die Erfahrungen bei diesen Auseinandersetzungen.
Ein Videofilm der Filmwerkstatt Hamburger Metaller, der Geschichtswerkstatt Barmbek und des MPZ Hamburg e.V. Hamburg 2008, von Jürgen Kinter, 103 Minuten
Freiluft-Kino gegen Austerität
Die Sendung der Lysistrata
Im Rahmen der Kampagne „International solidarisch – Schluss mit Austerität!“ veranstalten wir ein Filmseminar als Freiluftkino am Philosophenturm der Uni Hamburg (Von-Melle-Park 6), bei dem wir mit Filmen rund um das Thema Austerität vs. Solidarität die internationale, kulturelle und historische Bedeutung des Bruchs mit dem Neoliberalismus reflektieren wollen. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Kokoschka-Hörsaal im Philosophenturm statt. (Von-Melle-Park 6, Phil D).

Bei der nächsten Vorstellung am Mittwoch, den 4. Juni 2025, ab 21 Uhr (ct) schauen und diskutieren wir zusammen den Film „Die Sendung der Lysistrata“ von Fritz Kortner aus dem Jahr 1961. Die Einführung zum Film macht diesmal Lothar Zieske, aktiv in der Friedensinitiative Altona, dem Auschwitz-Komitee sowie bei der Initiative „Sedanstraße umbenennen!“. Im Anschluss an die Filmschau wird es wieder Gelegenheit zur Diskussion geben.
->Näheres zum Film:
Der Krieg hat – nach öffentlich-medialer Lesart – eine verblüffende Eigenschaft: keiner will ihn gewollt haben und trotzdem bricht er plötzlich aus. Weil er ohne duldende Beteiligung derjenigen, die unter ihm zu leiden haben, nicht geführt werden kann, muss er – auch mit kulturell-ideologischem Aufwand – vorbereitet werden. Dazu gehört, widerständige Bestrebungen nach Frieden, Abrüstung, ziviler Konfliktlösung und sozialer Wohlentwicklung als vorgestrig, verräterisch, verweichlichend und zersetzend zu brandmarken. Archaische, geschlechtsspezifische Rollenbilder fördern dabei die Behauptung, die „Kriegstauglichkeit“ sei die wahre Bestimmung des Menschen.
Das Gegenteil ist zutreffend. Gerade weil jedoch im „atomaren Zeitalter“ die Frage existentielle Bedeutung gewonnen hat, ob es endlich gelingt, die immensen geistigen und materiellen Ressourcen der Menschheit zu ihrer gedeihlichen Entfaltung produktiv zu machen, oder ob diese noch immer zu (selbst-)zerstörerischen Zwecken pervertiert werden können, ist das Bewusstsein über das tatsächlich „Menschliche“ historisch-kritisch zu substantiieren.
Kaum ein filmisches Werk eignet sich dazu so trefflich wie die 1961 unter Regie von Fritz Kortner für den NDR entstandene Adaption des antiken Lustspiels „Lysistrate“ von Aristophanes.
Das historische Bühnenstück, entstanden und uraufgeführt im Jahre 411 v.u.Z., zur Hochphase des 30 Jahre währenden Peloponnesischen Krieges, ist ein einzigartig scharfsinniger, humorvoller Verriss alles Kriegerischen in seinen vielfältigen Dimensionen.
Um den schon lange aussichtslos tobenden, immer zerstörerischer werdenden Krieg gegen das benachbarte Sparta zu beenden, ruft Lysistrate (dt.: die das Heer Auflösende) die Frauen des attischen Seebundes sowie Abgesandte ihrer spartanischen Leidensgenossinnen zu einer Versammlung. Ihr gemeinsam gefasster Plan besteht darin, die Männer solange im Bette zu bestreiken, bis sie zu einem Friedensschluss gekommen sind. Zudem besetzen sie die Staatskasse und fordern beim Obersten Rat politische Mitsprache bei der Gestaltung einer zukünftigen Friedensordnung ein. Da sie sich allen Vorurteilen, Versuchungen, Verunglimpfungen und Verfolgungen zum Trotz den kriegsverrohten Männern gegenüber als klüger, konsequenter, solidarischer und gewitzter erweisen, gelingt der Coup und die „Helden des Schlachtfelds“ müssen die Waffen strecken. Was sich als stark gerierte, ist der Lächerlichkeit preisgegeben.
Die Verfilmung bettet die ungemein aufklärerische Allegorie des Bühnenstücks zudem in eine zeitgenössische Rahmenhandlung des Jahres 1961 ein. Im wohlsituierten Hause der Salbachs versammeln sich vier (klein-)bürgerliche Ehepaare, um eine Aufführung des Stückes, in der die Gastgeberin als Hauptdarstellerin mitwirkt, im Fernsehen zu sehen. Ihr Mann hat als Chemiker für die Entwicklung eines Treibstoffs ein lukratives Angebot aus den USA erhalten, um diesen militärisch für die umstrittene, nukleare Bewaffnung der Bundesrepublik nutzbar zu machen. Er ist unschlüssig, ob er das Angebot annehmen soll. Die Schau des Stückes fördert die zutiefst divergierenden Überzeugungen und Wertvorstellungen der Beteiligten von erzkonservativ-ewiggestrig bis entschieden-aufklärerisch progressiv zu Tage und entfacht eine lebhafte Kontroverse um die aktuelle Relevanz, den Wert und die Überzeugenheit der grundlegend pazifistischen Botschaft des Stücks.
Die CDU-regierten Bundesländer protestierten 1961 gegen das Fernsehspiel mit der Begründung, die Komödie verletze das „sittliche Empfinden der Bevölkerung“. Der Bayrische Rundfunk boykottierte die Ausstrahlung gänzlich, da die „Verfechter einer Atomrüstung auf eine Weise karikiert“ würden, die „einfach unfair ist“.
Ein Grund mehr, sich den haltungsbildenden Hochgenuss dieses humoristischen Lehrstücks nicht entgehen zu lassen. Die „alten Griechen“ waren in vielerlei Hinsicht weiter als so manche selbsternannten Verfechter der „zivilisierten Welt“ heutzutage.
Der Frieden ist zu gewinnen, nicht der Krieg.
Darum: International solidarisch – Schluss mit Austerität!
„RATSHERR:
So verlang‘ ich denn nun zu erfahren, bei Zeus, von euch Weibern die lautere Wahrheit:
Was bewog euch, sagt, zu verschließen die Burg und die Tore vor uns zu verrammeln?
LYSISTRATE:
Nur in Sicherheit brachten wir gerne das Geld, nicht verführen Euch soll es zum Kriege!
RATSHERR:
So? Ist denn das Geld Ursache des Kriegs?
LYSISTRATE:
Und die Ursach‘ aller Verwirrung!“
Aristophanes, „Lysistrate“, Zweite Szene, 411 v.u.Z.
Näheres zur Kampagne könnt ihr online auf der Kampagnen-Seite (www.schluss-mit-austeritaet.de) erfahren, den Flyer für die Anti-Austerity-Filmseminar-Reihe und weitere Termine gibt es unter www.schluss-mit-austeritaet.de/film-seminar-gegen-austeritaet.
Wir zeigen im Rhythmus von zwei Wochen einen Film; die Mittwoche an denen kein Film gezeigt wird, werden für die Anti-Austerity-Aktiventreffen genutzt, bei denen wir uns zur Weiterentwicklung der Kampagne, der Gewinnung neuer Bündnispartner und der Planung von weiteren Aktivitäten austauschen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Mail: kontakt@schluss-mit-austeritaet.de
Facebook: www.facebook.com/ISSMA2018
Twitter: https://twitter.com/issmakampagne
Instagram: https://www.instagram.com/issma_antiausterity
Widerstand hinter Gittern
neue türkische Gefängnistypologien in der Türkei (HH)

In türkischen Gefängnissen regt sich erneut Widerstand. Revolutionäre Gefangene sind in einen unbefristeten Hungerstreik gegen neue Gefängnismodelle in der Türkei getreten. Diese Hochsicherheitsgefängnisse der Typen S, R und Y verfolgen – wie bereits ihre Vorgänger, die berüchtigten „Typ-F“-Gefängnisse – das Ziel, durch massive Isolationspraktiken und den Entzug elementarer Rechte die Inhaftierten zu entmenschlichen und zu brechen. Doch es gibt viele weitere Details zur architektonischen Struktur und zu den Maßnahmen in diesen Gefängnissen, die den Gefangenen das Leben zur Hölle machen.
Wir zeigen eine Dokumentation mit Berichten von Inhaftierten aus den sogenannten „Gruben“ – Isolationsgefängnissen – sowie nachgestellten Bildern der Zellen. Die Zuschauer:innen erhalten dadurch einen tiefen Einblick in die dort herrschenden Haftbedingungen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit türkischen Genoss:innen ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre Arbeit gegen diese Haftbedingungen zu erfahren.
Einladung zum 236. Jour Fixe
Meuterei lohnt sich – Brot, Frieden, Würde erkämpfen!
Diskussionsveranstaltung mit Peter Mertens, Generalsekretär der Partei der Arbeit Belgiens und Autor des Buches „Meuterei“

Peter Mertens, seit 2008 Vorsitzender, heute Generalsekretär der Partei der Arbeit Belgiens (PvdA / PTB) diskutiert in seinem kürzlich erschienen Buch die Herausforderungen im globalen Kampf für tatsächlich menschenwürdige Verhältnisse unter dem Motto „Meuterei!“. Er reflektiert darin die aktuellen wie auch historischen Voraussetzungen für gelingende soziale Aufstände und Umwälzungsprozesse und geht dabei der Frage nach, wie die Vielen, die die Gesellschaft durch ihre Arbeit und ihr Engagement tagtäglich am Laufen halten und weiterentwickeln, dazu kommen, auch das Steuerrad zu übernehmen. Dabei kann Peter Mertens auf die Erfahrungen mit der Entwicklung einer ehemals marxistischen Kleinstpartei der außerparlamentarischen Opposition hin zu einer Partei mit Einfluss zurückblicken. In der europäischen Hauptstadt Brüssel erreichten die „Marxisten“ 20,9 Prozent, wurden zur drittstärksten Partei, unter den Erstwählern erzielten sie gar 29 Prozent.
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Die Welt ist in einem fundamentalen Umbruch. Die politische, sozio-ökonomische und beherrschende kulturelleVorrangstellung des neoliberalen kapitalistischen Gesellschaftsmodells westlicher Prägung zerfällt.
Die viel gepriesene freie Marktwirtschaft hat klar bewiesen, dass sie außer Stande ist, auch nur ein einziges der global drängenden Menschheitsprobleme – Frieden, soziale Ungleichheit und Unterdrückung, demokratische Teilhabe und gerechte Verteilung des Reichtums, nachhaltiges Wachstum, Beendigung von Klima- und Umweltzerstörung, Hunger, soziales Elend und Epidemien – zu lösen.
Das neue Selbstbewusstsein des Globalen Südens und die wachsende Kooperation der BRICS-Staaten fordern die alte Weltunordnung heraus. Ebenso tun es die sich verschärfenden Kämpfe für eine sozial gerechte und menschenwürdige Gesellschaftsentwicklung in den Industrienationen selbst.
Die Profiteure und ideologischen Verfechter der bestehenden kapitalistisch geführten Unordnung wissen sich angesichts ihrer fundamentalen Krise nicht zu helfen. Durch eine militarisierte Zuspitzung der Konkurrenz versuchen sie das Chaos innenpolitisch und weltpolitisch zu verteidigen. Dafür zögern sie nicht, sich auch extrem rechter, demagogischer Kräfte zu bedienen.
Deswegen wollen wir mit Peter Mertens folgende Fragen diskutieren:
- Wie lässt sich die aktuelle tiefe Krise des neoliberalen Kapitalismus verstehen und deuten?
- Worauf können wir unsere Zuversicht stützen für die Hervorbringung einer sozialen und zivilen Zeitenwende?
- Welche Einsichten und Antriebe sind für die Herausbildung einer international solidarisch kämpfenden Arbeiterbewegung entscheidend zu entwickeln?
- Wie kann die Durchsetzung eines sozial-transformatorischen Richtungswechsels ohne die Herrschaft des Kapitals in Europa gelingen?
- Welche Bedeutung kommt dabei den fortschrittlich orientierten Kräften in Belgien und der BRD zu?
- Wie sieht die Praxis der PVDA / PTB in den Betrieben, in den Gewerkschaften und im Parlament aus?
- Wie löst die PVDA / PTB die Spannungen auf, die sich zwischen ihrer Positionierung an der Basis und in den Parlamenten ergeben können.
Unterstützer/Mitveranstalter: Junge Welt, MASCH e.V Hochschulgruppe, Gruppe ‚International solidarisch – Schluss mit Austerität‘, Seniorenaufstand/RentenZukunft, Hamburger Wählervereinigung Die Wahl